Wer in der Region Diffa, im Südosten des Niger gelegen, sein Geld als reisender Barbier verdienen muss, der lebt gefährlich. Immer wieder wird die Gegend von Unruhen und dem Terror der Gruppierung Boko Haram erschüttert, der Verkehr in der Stadt selbst ist weitgehend eingestellt, die Atmosphäre gleicht einem Ausnahmezustand. Doch darauf kann sich jemand wie Habou Kofa nicht ausruhen: Wenn er sich durchschlagen will, muss er Geld verdienen, und da er nun einmal Barbier ist, muss er trotz aller Widrigkeiten zu seinen Kunden gelangen, in die oft weit entlegenen Dörfer der Region. Als er eines Tages mit einer tiefen Wunde am Bein ins Cleft-Zentrum kommt, helfen die Ärzte dort auch ihm. Und bieten ihm als einem der wenigen Umherziehenden eine Kooperation an: Seine Aufgabe ist es, auf seinem Weg durch die Dörfer die Nachricht zu verbreiten, dass es für Cleft-Kinder in der Stadt die Möglichkeit einer kostenlosen Operation gibt - die Chance auf ein Leben ohne Entstellung. Und die Klinik wiederum über Fälle von Cleft und die Anzahl der entstellten Kinder in einem Dorf zu informieren, so dass diese dann ganz gezielt dort abgeholt oder auf anderen Wegen ins Cleft-Zentrum gebracht werden können. Als Lohn für seine Arbeit bekommt er etwas, das er sich alleine nie hätte leisten können: ein Pferd. Im Niger zahlt man dafür etwa 120 Franken - mehr, als der Barbier in sechs Monaten verdient. Damit kann er dreimal mehr Kunden als bisher bedienen und viel mehr Geld verdienen. Und allen, die er trifft, berichtet er von der Möglichkeit einer kostenlosen Operation.